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Vermittlerin zwischen pastoraler Praxis und pastoraltheologischer Reflexion

Die Arbeitsstelle KAMP hat ein neues Grundlagenstatut erhalten

Die Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz hat der ihr zugeordneten Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP) ein neues Grundlagenstatut gegeben. In der Präambel benennen die Bischöfe die „Erneuerung und Vertiefung der Sendung der Kirche“ angesichts einer gesellschaftlichen Situation, die von einer „pluralen, individualisierten Religiosität in zunehmender Distanz zu den kirch­lichen Formen religiösen Lebens“ geprägt ist, als Ziel pastoraler Be­mühungen.

Gleichzeitig stehe „die Kirche in Deutschland […] vor grundlegenden Trans­formationsprozessen“, die eine „Suche nach neuen Formen der Verkün­digung und einem neuen Zueinander der unterschiedlichen Berufun­gen, Charismen und Dienste, eine Neuordnung der pastoralen Räume und nicht zuletzt neuer Formen des Kircheseins notwendig“ machen.

Der Arbeitsstelle KAMP kommt daher die Aufgabe zu, pastorale Trans­formationsprozesse in den deutschen (Erz-)Diözesen zu beobachten, sie im Licht einschlägiger kirchlicher Dokumente zu analysieren und ge­meinsam mit den Bistümern Handlungsoptionen zu entwickeln.

Mit einer Anbindung an die Seelsorgeamtsleiterkonferenz wird die Ar­beitsstelle als Instrument der Transformationsprozesse der (Erz-)Diö­zesen qualifiziert und in die Kommunikation zwischen der Pastoral­kommis­sion, dem Bereich Pastoral im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, der Konferenz der Seelsorgeamtsleiterinnen und ‑leiter sowie der Pasto­raltheologie hineingenommen. Sie soll eine Vermittlerfunktion zwi­schen pastoraler Praxis und pastoral­theolo­gi­scher Reflexion erfüllen.

Organisatorische Regelungen sind in diesem Zusammenhang die Bün­delung der Dienst- und Fachaufsicht in der Person des Bereichsleiters Pastoral sowie die Bestellung der Mitgliederversammlung des Träger­vereins KAMP e.V. als fachlicher Beirat, der ebenfalls Verantwortung für die Sondierung der Bedarfe und für die Formulierung von Projektaufträ­gen übernimmt.

Für die Arbeitsstelle in Erfurt geht damit eine Veränderung der Referats­struktur einher. Neben dem Referat Evangelisierung und Gesellschaft wird es ein Referat für Evangelisierung und Charismenorientierung, ein Referat für Evangelisierung, Verkündigung und Katechese sowie ein Referat Evangelisierung und Digitalisierung geben. Die Beschäftigung mit Sekten- und Weltanschauungsfragen wird künftig nicht mehr mit einem eigenen Referat abgebildet. Im Bereich der bisherigen Internet­seelsorge wird das Thema geweitet auf die grundlegenden Fragestel­lungen hin, die sich mit der Digitalisierung für die Pastoral ergeben. Unschwer sind die pastoralen Entwicklungen der letzten Jahre zu erkennen, die im Wort der deutschen Bischöfe „Gemeinsam Kirche sein“ (2015) als Zukunftsthemen identifiziert wurden: eine Kirche der Beteiligung, die sich aus der Würde und Dynamik der Getauften ergibt, das Zueinander von Diensten und Ämtern, von Getauften und Geweih­ten, vielfältige Formen von Leitung und Verantwortung sowie die struk­turellen Veränderungen in den pastoralen Strukturen (große pastorale Räume) und die Pastoral in verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten. In diesen Themenbereichen werden die Mitarbeiterinnen und Mitar­beiter künftig aktiv ihren Wahrnehmungs-, Analyse- und Begleitungs­dienst anbieten. Derzeit werden in einem Change-Prozess Ziele, Struk­turen, Arbeitsprozesse und Kommunikationskonzepte überprüft und dem neuen Statut angepasst. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei­ter der KAMP sind zuversichtlich, mit Impulsen, Publikationen und gemeinsa­men Veranstaltungen nach wie vor einen wichtigen und guten Dienst der Unterstützung und Begleitung in den Lern- und Veränderungs­prozessen auf dem Weg einer sich als missionarisch verstehenden Kirche in Deutschland zu leisten.