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Sinnsucher 2014

Ein Projekt der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Ein Abend mit guten Freunden, ein Glas Wein oder eine Tasse Tee: Die besten Voraussetzungen für einen gemeinsamen Abend. Wir treffen uns zwanglos in kleinem Kreis. Wir führen angeregte Gespräche. Ich öffne das Starterkit „Vom Suchen und Finden“. Mein Fund: Moderations­kar­ten, die mich an die Hand nehmen und durch den Abend führen, Sinn­spruchkarten, Erinnerungskarten und ein Spiel. Das Material lädt ein, sich spielend auf die Suche zu machen. Wir lachen und scherzen, den­ken nach, verweilen. Nicht alles muss bierernst genommen werden, aber gleichzeitig kann man das doch auch tun. Und dann plötzlich … ist der erste Abend vorbei. Es hat Spaß gemacht. Wir beschließen weiter­zumachen!

So oder so ähnlich könnte ein Abend mit „Sinnsucher“ aussehen. Was „Sinnsucher“ ist? „Sinnsucher“ ist ein Versuch, einen neuen, anderen Zugang bei der Suche nach dem Lebenssinn zu eröffnen.

Die Suche nach dem Sinn hinter unserem Leben ist so alt wie die Mensch­heit und aktueller denn je. Der Trend in unserer Gesellschaft, dass früher Selbstverständliches immer mehr verschwindet, fordert den Einzelnen heraus, sich immer neu zurechtfinden zu müssen. Jeder sucht für sich und versucht dabei, das für ihn Passende zu finden. Doch hat er gefunden, was er suchte, wechselt auch schon die Frage (Gabor Steingart), und alles beginnt wieder von vorn. So findet der Mensch sich selbst immer wieder neu auf der Suche nach dem Weg – nach dem Sinn – nach seinem „Ich“.

Wo aber suchen Menschen? Die Sinus-Kirchenstudie zeigt auf, dass immer weniger im kirchlichen Kontext gesucht wird. Die Kirche ist nicht mehr alleiniger Antwortgeber auf die zentralen Fragen des Le­bens. Der Mensch ist emanzipiert genug, selbst nach Antworten zu suchen – allein und im Gespräch mit anderen.

Auch eine Projektgruppe kann nach dem Sinn des eigenen Handelns suchen, wie wir im Frühjahr 2013 festgestellt haben. Die Zeit war reif, ein neues Angebot zu kreieren – eines, das genau zu dieser gesellschaft­lichen Entwicklung und zu den Bedürfnissen der Menschen passt. Die Beschäftigung mit der Sinnfrage ist auch nach mehr als zweitausend Jahren essentiell. Dies aber in aller Freiheit – auch jenseits kirchlicher Angebote. Auf diese Erkenntnisse folgte eine Zeit des Denkens, Reifens, intensiven Diskutierens und konzentrierten Entwickelns. Herausge­kom­men sind sechs „Sinnsucher“-Briefe (DIN A5) zu folgenden The­men: „Vom Suchen und Finden“ (Brief 1, Starterkit), „Von Mir und Anderen“ (Brief 2), „Vom Hin und Her“ (Brief 3), „Von Mensch und Gott“ (Brief 4), „Von Traum und Wirklichkeit“ (Brief 5), „Von Gestern und Morgen“ (Brief 6). Themen, die das Leben aller bewegen.

Die Briefe sollen Gesprächsanregungen für kleine Gruppen bieten. Die Aktion „Sinnsucher 2014“ setzt Impulse zu den Themen Sinn, Suche, Leben, Gott und Welt – gerade auch für interessiert Suchende außerhalb der kirchlichen Kontexte.

Das Starterkit sowie die Briefe 2 bis 6 können über die Website www.sinnsucher2014.de bestellt werden. Der erste Brief ist kostenlos. Die Idee ist, diesen als Einladung auch bewusst an Orten, die nicht mit der Kirche im Zusammenhang stehen (Bäckerei, Arztpraxis, Bibliothek, Kindergarten usw.) zum Mitnehmen auszulegen. Dort kann er von je­dem Interessierten mitgenommen werden.

Das Material in jedem Brief ist so aufbereitet, dass der Abend ohne be­sondere Vorkenntnisse und Vorbereitungen begonnen werden kann. Ein­fach den Umschlag öffnen, und schon kann es losgehen. Das Material lädt ein, damit zu spielen.

Die Anleitungen sind einfach und können in der Regel von jeder Person spontan ausgeführt werden – lediglich für einige Spielrunden müssen vorher Karten zurechtgeschnitten werden. Außerdem finden sich alle weiteren Materialien, die man für das Gespräch benötigt, in den Um­schlägen: Karten, Bilder, Texte, Watte, Sprüche. Jeder Umschlag enthält Material für bis zu sechs Personen.

Die Texte sind kurz und öffnen den Raum für Gespräche. Sie lassen je­doch offen, wie weit und tief sich die Gruppe oder der Einzelne auf das jeweilige Thema einlassen will. Jeder Abend ist unabhängig von den anderen, so kann die Gruppe selbst entscheiden, ob ein Thema über­sprungen oder die Reihenfolge verändert werden soll.

Die Gruppen bilden sich auf Zeit, oder bestehende Gruppen nutzen das Angebot. Die Bildung neuer Gruppen kann unterschiedlich angestoßen werden: durch Auslegung der Starterkits an günstigen Orten, durch offene Ausschreibung im Gemeindebrief, oder es werden Termine für offene Gesprächsrunden angeboten.

Die Aktion „Sinnsucher 2014“ ist eine Initiative von Seelsorgerinnen und Seelsorgern der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Menschen zu Gesprächen über den Sinn des Lebens einladen wollen, ungeachtet ihrer Einstellung zur Kirche. Die Projektgruppe besteht aus Christiane Bundschuh-Schramm, Elisabeth Dörrer-Bernhardt, Annegret Hiekisch, Angelika Kamlage, Kirstin Kruger-Weiß, Thomas Leopold, Eckhard Raabe, Maria Riedl, Michael Schindler, Markus Vogt.

Mehr Informationen zur Aktion „Sinnsucher 2014“ finden sich auf www.sinnsucher2014.de und auf Facebook https://www.facebook.com/Sinnsuchersein. Hier werden auch die Fotos von Aktionen und Zuschriften gepostet. Die Sinnsucherwelt ist vielfältig.